Der umgekehrte Baum als Symbol des Menschen "arbor inversa" thematisiert in der Gestalt des umgekehrten Baumes durch die gesamte Kulturgeschichte hindurch eine uralte sinnbildliche Bedeutung, deren älteste Quelle in Platons Dialog "Timaios" (90, a) basiert: "Über die vorzüglichste Gattung unserer Seele müssen wir uns aber folgende Vorstellung machen, daß...wir ein Gewächs sind, das nicht in der Erde, sondern im Himmel wurzelt."
Was hat nun der SiebenEiner auf dem Schlossplatz von Lüntenbeck mit dieser alten Symbolik zu tun?
In der Tat handelt es sich um einen umgekehrt aufgestellten Eichenbaumstumpf, bei dem Teile der Wurzelkrone nach oben gekehrt in den Himmel ragen. Die äußeren sieben Wurzelarme sind allerdings aus ihrem Stammansatz wie Kettenglieder in Form eines beweglichen Gelenks freigehauen und wieder nach unten zum Boden hin gedreht.
Damit ließe sich der SiebenEiner als eine nicht nur himmelwärts gewendete Symbolik interpretieren: der Mensch, der nach oben, nach Höherem strebt; dabei aber fest auch dem Boden steht.
abor inversa
Eiche
h = 205 cm
Schloß Lüntenbeck, Wuppertal