Mit der Skulptur ‚ungewissheit und wagnis‘, gedacht als Hommage an Peter Wust und sein gleichnamiges Spätwerk, ist versucht, eine Fundamentalaussage christlicher Existenzialphilosophie künstlerisch darzustellen.
Den Schlüssel zu dem Vorhaben lieferte das Gedankengebäude des Werkes, das ist wie eine Plastik dreidimensional aufgebaut ist: als Lebensbasis die vitale Dimension, darauf aufbauend die geistige und in der Diagonalen aufstrebend die religiöse Dimension.
Dem entsprechend wurde ein steinerner Würfel von 1 m Kantenlänge gewählt, in welchem der waagerecht gesetzte Basisteil diese vitale Seite der Wust´schen Dialektik verkörpert, die senkrechten Linien und Formelemente repräsentieren den geistigen Aspekt, und für die dritte Dimension, für den religiösen Aspekt, steht die diagonal durch das Innere des Kubus verlaufende Achse, um die in der anderen Diagonale der als Richtungspfeil frei gehauene Teil des Kubus leicht gedreht ist. In der symbolischen Gestalt eines ZweiEiners entspricht die Sandsteinskulptur somit der dialektisch aufeinander bezogenen Zweiheit von ‚ungewissheit und wagnis‘ im Gesamtthema des Werkes.
In der Absicht, weniger die Oberfläche zu bearbeiten, vielmehr den Focus der Formgebung in das Innere des Kubus zu verlagern, folgt der kreative Anspruch des Bildhauers einer weiteren Fundamentalaussage des Philosophen, die in ihrem Endgedanken zum „Wagnis der Weisheit“ aufruft, „die mehr in die Tiefe als in die Breite drängt.“
ungewissheit und wagnis
Buntsandstein
h = 100 cm
Zur Eröffnung des Peter-Wust-Archivs in Merzig / Saarland, 2003